Fünfer sehen die Welt „mit anderen Augen“

Kurz vor den Herbstferien gab es für die 5a eine Politikstunde der ganz besonderen Art. Wer sich schon immer einmal wünschte, die Welt mit anderen Augen sehen zu können, kam ganz auf seine Kosten – „Simulationsbrillen“ sei Dank!

Die „Simubrillen“ simulieren verschiedene Arten von Sehbehinderungen. Wer sie aufsetzt, kann selbst erleben, wie Menschen mit grauem Star, extremer Fehlsichtigkeit oder stark eingeschränktem Gesichtsfeld ihre Umwelt wahrnehmen. Die Brillen im Gepäck hatte Katrin Heuel, die als Sonderpädagogin einen Schüler mit Sehbehinderung in der Klasse begleitet. Sie stellte die – jetzt vorübergehend alle „sehbehinderten“ – Schüler der Klasse vor ganz alltägliche Aufgaben aus dem Unterrichtsgeschehen. Schreibe einen Satz von der Tafel ab, löse die Mathematikaufgabe von Seite XY aus deinem Buch. Und plötzlich wurden tägliche Handgriffe und Übungen zu einer riesengroßen Herausforderung!

Im zweiten Teil der Stunde sprachen die Schüler dann zunächst über ihre Erfahrungen und Eindrücke. Anschließend wurde das Thema „Verschiedenheit“ erweitert und alle hatten Gelegenheit, in vertrauter Atmosphäre über persönliche Schwierigkeiten im Unterrichtsalltag zu sprechen – darüber, was sie in bestimmten Situationen „verschieden“ macht und wie die Klassengemeinschaft damit umgehen kann. Viele trauten sich, offen zu reden – und die Mitschüler hörten einfach mal zu. Das beeindruckte auch Katrin Heuel: „Ich war total begeistert, wie respektvoll die Schüler die Gesprächsrunde gemacht haben und wie toll sie miteinander umgehen.“ Und so werden viele Fünfer die Welt jetzt mit etwas anderen Augen sehen – ganz ohne „Simubrille“!